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Beim Kochen Energie sparen

Wie in den vorangegangenen Teilen dieser Serie bereits deutlich wurde, birgt der Haushalt großes Potenzial zum Energie sparen. In jedem Zimmer eines Hauses kann das Verhalten der Bewohner:innen so angepasst werden, dass weniger Strom verbraucht wird (was gut für Geldbeutel und Umwelt ist) ohne dabei auf etwas verzichten zu müssen. 

Dieses Mal dreht sich alles rund um das Thema Kochen. Der Großteil der deutschen Bevölkerung kocht täglich oder zumindest regelmäßig. Darunter überwiegt deutlich der Anteil an Frauen und auch der Haushalte mit Kindern. Beim Bereiten der Gerichte kommen in der Küche viele verschiedene elektronischen Geräte zum Einsatz, die die Arbeit erleichtern, beschleunigen oder erst ermöglichen. 

Berücksichtigt man einige der in diesem Artikel aufgelisteten Tipps, lässt sich der Stromverbrauch senken und effizienter kochen. 

Kauf energieeffizienter Geräte 

Noch bevor in der Küche mit den Geräten gearbeitet wird, sollte bei der Anschaffung auf die Energieeffizienzklassen geachtet werden. Es gibt im Grunde vier Arten von Kochfeldern, zwischen denen unterschieden wird. 

Gusseiserne Platten/ Massekochfelder

Wahrscheinlich am seltensten und eindeutig am ineffizientesten sind Herdplatten aus Gusseisen. Hier muss erst die gesamte Metall-Masse erhitzt werden, wodurch sich die Vorheizzeit verlängert und ein hoher Energieverbrauch zugrunde liegt.

Auch nach dem Kochen benötigt die Platte lange Zeit, um vollständig abzukühlen. Hier könnte man noch etwas anderes aufwärmen oder kochen oder einen Tipp anwenden, der noch später im Artikel behandelt wird.

Elektrokochfelder

Elektrokochfelder oder auch Glaskeramikkochfelder genannt sind wohl die bekanntesten. Heizspulen unter der Glaskeramik, welche relativ empfindlich für Kratzer sein können, erwärmen die jeweilige Kochzone, welche wiederum die Pfanne oder den Topf erwärmt. Hierbei bleibt die Platte auch nach dem Ausschalten länger warm. 

Induktionskochfelder

Etwas teurer, dafür aber auch effizienter sind Induktionskochfelder, bei denen ein magnetisches Wechselfeld die zum Kochen erforderliche Wärme erzeugt. Wirbelströme, die durch die Energieübertragung auf den Topfboden entstehen, erzeugen Reibungswärme, die für das Erhitzen verantwortlich ist. Dabei wird lediglich der Topfboden heiß und die Oberfläche des Herdes bleibt kalt. 

Innerhalb kürzester Zeit erreicht der Inhalt des Topfes oder der Pfanne die gewünschte Temperatur und es muss nicht lange warten, bis das Kochen anfangen kann. Induktionsherde haben das Potenzial im Gegensatz zu gewöhnlichen Glaskeramikkochfeldern ungefähr ein Viertel der Energie einzusparen. 

Menschen, deren Küche mit einem Induktionsherd ausgestattet ist, nutzen Strom effizient, allerdings liegen die Kosten über herkömmlichen Elektrokochfeldern, allein weil zusätzlich geeignetes Kochgeschirr aus magnetischem Edelstahl oder Gusseisen hermuss. 

Bei neuen Modellen ist sogar ein Dunstabzug im Kochfeld verbaut, welcher sich automatisch ein- und ausschaltet. Intensive Gerüche können hiermit einfach und mit geringerem Geräusch reduziert werden. 

Gaskochfelder

Zuletzt wären da die Gaskochfelder, welche noch energieeffizienter sind, da kein Strom verwendet wird. Wie die Induktionskochfelder ist ein Gasherd sofort warm und benötigt keine lange Zeit zum Vorheizen. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, da mit offener Flamme gekocht wird. Unverbranntes Gas kann sich dank der Zündsicherung nicht in der Küche und den anderen Räumen verteilen.  

Außerdem muss die Verwendung eines Gasherds mit dem Vermieter abgeklärt werden, da sie in manchen Mietwohnungen nicht verbaut werden dürfen. 

Neues Kochgeschirr

Nicht nur bei Kochgeschirr, sondern auch bei allen möglichen Hausgeräten, ist die Zeit für Neuanschaffungen erst reif, wenn die alten wirklich nicht mehr funktionieren oder ihre Aufgabe unzureichend erfüllen.

Neue Pfannen und Töpfe haben anders als alte einen flachen und gleichmäßigen Boden, sodass sich die Wärme schneller und einfacher überträgt und nur wenig Energie verloren geht.  

Richtige Topfgröße

Töpfe und Pfannen sollten immer auf das Volumen des Inhalts abgestimmt werden. Wird ein zu großer Topf gewählt, wird mehr Energie aufgewandt als tatsächlich nötig, da erst das Topf-Material erwärmt wird und sich die Hitze anschließend auf den Inhalt überträgt. Daher sollte zum kleinstmöglichen Topf gegriffen werden, damit nicht unnötig Energie verbraucht wird.  

Passende Herdplatte

Das Kochen mit dem richtigen Topf ist energiesparend, weshalb der Topfboden idealerweise die Kochzone genau bedecken sollte. Ist die Herdplatte zu klein, braucht es länger, bis der Topf heiß wird, ist er allerdings zu groß, wird die überstehende Fläche unnötig erwärmt.

Mit Topfdeckel kochen

Wird ohne Deckel gekocht, entweicht ein Teil der Hitze, der sich zuvor im Topf bildet, und kann nicht genutzt werden. Es lässt sich Energie sparen, indem der passende Deckel auf den Topf gelegt wird, da die Wärme im Topf gehalten wird, was dazu führt, dass sich die Zeit zum Erhitzen reduziert.

Bei einem Topfdeckel aus Glas besteht der große Vorteil, dass das Topfinnere noch sichtbar bleibt und dieser zwischenzeitig nicht abgenommen werden muss.  

Restwärme verwenden

Wie zuvor bei den gusseisernen Platten angesprochen wurde, ist es nicht wünschenswert, dass das Kochfeld warm/ heiß ist und nicht genutzt wird, da so Energie verschwendet wird. Vor allem bei Herden, die nicht in kurzer Zeit abkühlen, ist es sinnvoll, diese bereits einige Minuten vorher auszuschalten. Mit der Restwärme lassen sich die Speisen fertig garen und die Wärme wurde vollständig genutzt.

Kleine Küchengeräte nutzen

Anstelle von Herd und Ofen sollten Wasserkocher, Toaster und Mikrowelle verwendet werden, da sie weniger Energie verbrauchen. Das Aufwärmen von Brötchen und Brot im Toaster spart mehr Strom im Gegensatz zum Backofen. Gleichermaßen gilt dies für die Mikrowelle. Bei Resten vom Vortag in geringen Mengen arbeiten die Geräte effizienter. 

Ist man allerdings nicht im Besitz einer Mikrowelle, sollte man darauf verzichten, da der Ressourcenverbrauch bei der Herstellung sehr hoch ist und auch die Entsorgung eine hohe Menge Elektromüll anfällt. Ansonsten sind auch Ofen mit Mikrowellen, wie der HM 678G4S1 von Siemens auf dem Markt, welcher sich durch kurze Aufheiz- und Garzeiten von anderen Modellen hervorhebt. 

Wasserkocher

Wird heißes Wasser benötigt, etwa zum Kochen von Nudeln, erweist sich der Wasserkocher als energieschonende Alternative. Es sollte nur so viel Wasser wie erforderlich erhitzt und das Salz erst nach dem Aufkochen hinzugegeben werden, da es sonst den Siedepunkt nach hinten verschiebt.

Um eine wiederholte Inbetriebnahme des Wasserkochers zu vermeiden, kann heißes Wasser, welches nicht gebraucht wird oder Tee/Kaffee, in einer Thermoskanne "gelagert" werden. Hochwertige Modelle können Flüssigkeiten über Stunden warm halten und verbrauchen dabei keinen Strom.  

Wasserkocher sollten ebenfalls regelmäßig entkalkt werden, da dieser mit Kalk mehr (bis zu 30 Prozent Energie mehr als ein kalkfreies Gerät) benötigt. Der Vorgang ist nicht aufwendig und kann entweder mit speziellen Produkten aus der Drogerie oder Hausmitteln erfolgen. 

Wie bei allen kleinen elektronischen Geräten daheim, sollten sie ausgesteckt werden, wenn sie nicht in Betrieb sind, da der Stand-by-Modus auch Energie verbraucht. 

Wasser sparen

Das Waschen von Obst und Gemüse in der Spüle verbraucht hohe Mengen an Wasser, wenn jedes Teil einzeln unter den fließenden Wasserkran gehalten wird.

Anstatt dessen kann Wasser in eine große Schüssel gegeben werden und mit dem Obst und Gemüse entweder etwas Apfelessig oder Backnatron. Für ein paar Minuten einwirken lassen und im Anschluss noch einmal kurz abspülen und die Lebensmittel sind sauber.

Zusätzlich kann ein Durchlaufbegrenzer eingebaut werden, welcher dafür sorgt, dass der Wasserverbrauch gesenkt wird, indem dem Wasserstrahl Luft beigemengt wird. 

Bei gröberem Schmutz, wie er bei Kartoffeln, Möhren oder Pilzen vorliegen kann, bietet sich die Entfernung mit einer Gemüsebürste eher an.  

Geht es im Anschluss an das Kochen von Gemüse, kann auch hier weniger Wasser genutzt werden. Es reicht aus, wenn das Wasser nicht das komplette Gemüse, etwa Kartoffeln, Brokkoli oder auch Eier bedeckt, sondern nur fingerbreit ist. Der Dampf, der hierbei entsteht, gart die Lebensmittel und stellt sicher, dass Vitamine und Nährstoffe erhalten bleiben. 

Energiesparendes Kochgeschirr

Nicht nur mit neuen, sondern auch mit energiesparenden Töpfen und Pfannen lässt sich (langfristig) Energie und somit Geld sparen. Dazu zählen

  • Isolierpfannen
  • Thermotöpfe
  • Energiespartöpfe
  • Schnellkochtöpfen
  • Dampfgarer/ Steamer

Statt eines Dampfgarers kann auch ein Dampfgareinsatz erworben werden, mit dem sich ein gewöhnlicher Topf im Handumdrehen umfunktionieren lässt. 

 

 

 

 

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